Gut zu wissen

Wer kennt sie nicht, die magischen Bilder, bei denen freudige Camperinnen und Camper die Seitentür öffnen und mit einem Blick auf das Meer begrüßt werden. Solche Plätze sind bei einem Roadtrip Gold wert und nicht immer leicht zu finden. Doch manchmal ist es leichter, als man denkt, um aus einem augenscheinlich gewöhnlichen Stellplatz das Beste herauszuholen. Egal ob ihr auf dem Campingplatz übernachtet, euch einen Wohnmobilstellplatz sucht oder freisteht: Wir haben euch die wichtigsten Tipps herausgesucht, mit denen ihr die Nacht so komfortabel wie möglich verbringt.
Auf einen Blick:
Campingplatz oder Freistehen | Optimalen Stellplatz wählen | Verhaltensregeln
Wohnmobilstellplätze und Campingplätze haben zwar viel gemein, können jedoch je nach Urlaubsregion mit deutlichen Einschränkungen hinsichtlich Flexibilität einhergehen. Besonders, wenn ihr in Regionen unterwegs seid, die Wildcamping beziehungsweise Freistehen einschränken, sind sie jedoch oft die einzigen legalen Alternativen. Auf welchen Platz eure Wahl dabei fällt, ist nicht nur reine Geschmackssache. So solltet ihr eure Entscheidung zum Beispiel auch von der Ausstattung eures Campers abhängig machen. Habt ihr keine Sanitäranlage an Bord, dann seid ihr somit zum Beispiel auf externe Toiletten und Duschen angewiesen.
Campingplätze sind meist auf Reisende ausgerichtet, die sich länger an einem Ort aufhalten wollen und mehr Platz für Campingutensilien oder zusätzliche Zelte benötigen. Die Anlagen bieten dabei nicht nur kompetentes Personal, sondern glänzen auch oft mit Extras wie Fahrradverleih, Animation, Spielplätzen und Co. Eine Auswahl der besten Campingplätze der Welt findet ihr in unserem Reisewelt-Artikel.
Stellplätze sind eine flexible Möglichkeit, wenn ihr euer Reiseziel ohne intensive Planung oder verbindliche Buchung erkunden möchtet. Die oft komfortable Lage nahe viel befahrener Reiserouten bietet euch eine legale Übernachtungsmöglichkeit ohne lange Anfahrtswege. Wenn ihr um den Camper herum nicht viel Platz benötigt, können Wohnmobilstellplätze eine deutlich günstigere Alternative zum Campingplatz darstellen.
Ihr wisst noch nicht, welches Wohnmobil das Richtige für euren Roadtrip ist? In unserem Wohnmobilvergleich erfahrt ihr, welcher Camper sich für welche Bedürfnisse eignet und worauf es bei der Wahl eures perfekten Reisemobils ankommt.
Wenn ihr flexibel reisen möchtet, ohne euch an feste Reservierungen halten zu müssen, dann sind Wohnmobilstellplätze die passendere Wahl. Jedoch kann es auch einmal vorkommen, dass alle Plätze belegt sind und auch umliegende Campingplätze keine Kapazitäten mehr haben. In diesem Fall fragt ihr euch vielleicht, warum ihr euch nicht einfach auf den schönen Parkplatz mit Seeblick stellen solltet. Bedenkt jedoch, dass das sogenannte Freistehen nicht in allen Regionen der Welt erlaubt ist. Worauf es beim Wildcampen mit dem Wohnmobil ankommt, erfahrt ihr in unserem passenden Reisewelt-Artikel.
Wildcamping ist die flexibelste Lösung, um mit dem Wohnmobil zu reisen. Ihr solltet jedoch immer im Vorfeld abklären, ob euer Reiseland dies auch erlaubt. Das Wichtigste ist, dass ihr einen Platz nach Möglichkeit immer in einem besseren Zustand verlasst, als ihr ihn vorgefunden habt. Damit geht auch einher, dass ihr über die notwendigen Sanitäreinrichtungen im Camper verfügt, die umliegende Tierwelt nicht stört und darauf achtet, dass durch den Gaskocher oder euer Fahrzeug die Umwelt nicht geschädigt wird.
Ihr habt euch für einen Camping- oder Wohnmobilstellplatz entschieden oder möchtet die Nacht an dem einsamen See verbringen und steht nun vor der Frage, wo genau ihr euer Fahrzeug abstellen sollt? Je größer der Camper ist, umso anspruchsvoller solltet ihr bei der Wahl des richtigen Platzes sein. Dies gilt insbesondere schon bei der Anfahrt. Achtet darauf, dass notwendige Zufahrtsstraßen breit genug für euer Fahrzeug sind und sich in einem passenden Zustand befinden. Manche Wohnmobile verfügen nur über wenig Bodenfreiheit, sodass ihr zum Beispiel auf einer von Schlaglöchern gespickten Zufahrt Probleme bekommen könntet. Schaut daher im Zweifel erst einmal zu Fuß nach oder lest euch Bewertungen im Internet durch.
Campingplätze sind meist teurer als Stellplätze und kosten definitiv mehr als die Nacht auf dem kostenlosen Parkplatz am See. Bei Campingplätzen solltet ihr euch auch innerhalb eines Areals auf unterschiedliche Preise einstellen. Für die Nähe zum Strand, ein Plus an Stellfläche oder Privatsphäre sowie einen tollen Ausblick zahlt ihr in der Regel mehr. Besonders schöne Campingplätze am Meer haben wir bereits in unserem Reisewelt-Artikel gesammelt. Campingplätze bieten mittlerweile online sogar oft eine Übersichtskarte mit Preiskategorien an, bei der ihr im Vorfeld teilweise euren Wunschstandplatz reservieren könnt.
Stellplätze sind in der Regel nicht reservierbar und verfügen oft über einheitliche Preiskategorien. Einige von ihnen sind sogar kostenlos nutzbar – vor allem dann, wenn sie nicht mit Sanitäreinrichtungen ausgestattet sind. Wenn ihr jedoch besonders günstig reisen möchtet und in einer Region unterwegs seid, die das sogenannte Freistehen duldet, könnt ihr euch natürlich dort niederlassen, wo es euch am besten gefällt.
Alleinreisende, Familien oder Reisende mit Haustieren haben oft unterschiedliche Ansprüche an einen Camping- oder Stellplatz. Wünscht ihr euch viel Ruhe, solltet ihr keinen Platz direkt am Badestrand wählen. Reist ihr mit Haustier, solltet ihr im Vorfeld nachschauen, ob euer Wunschplatz haustierfreundlich ist und Hunde erlaubt.
Seid ihr mit den Jüngsten unterwegs, lohnt es sich, eine kinderfreundliche Übernachtungsmöglichkeit zu suchen und dort einen Standplatz zu wählen, von dem aus ihr schnell die wichtigsten Sanitäranlagen und beliebte Spielplätze erreicht. In unserem Reisewelt-Artikel Camping mit Kindern findet ihr weitere wertvolle Tipps für euren nächsten Roadtrip mit der ganzen Familie.
Sucht euch einen Platz mit einem soliden Untergrund. Lockere Wiesen könnten euch zum Beispiel bei einem plötzlich auftretenden Regenguss zum Verhängnis werden, wenn der Boden aufweicht und ihr euch im Schlamm festfahrt. Die Bergung eines Wohnmobils gestaltet sich in der Regel aufwendiger als die eines Pkw. Empfehlenswert sind also ebene und verdichtete Untergründe wie Kies, fester Erdboden oder Pflaster. Manch komfortabler Stellplatz ist sogar aufgeteilt in eine befestigte Parkfläche mit Terrasse und Wiese. Achtet beim Einparken darauf, nur die verdichtete Parkfläche zu befahren.
Gerade wenn ihr mehrere Nächte am Stück auf einem Camping- oder Stellplatz bleiben möchtet, solltet ihr im Voraus planen. Je näher ihr an der Zufahrt steht, umso mehr Durchgangsverkehr bekommt ihr mit und so lauter sind eure Tage. Es empfehlen sich also ruhigere Bereiche abseits der stärker befahrenen Zugangswege. Solltet ihr jedoch nach einer Nacht weiterziehen, können gerade solche Plätze für eine unkomplizierte An- und Abreise von Vorteil sein, da ihr nicht erst durch schmale Wege rangieren müsst.
Wenn ihr länger an einem Ort steht, ist es praktisch, dass ihr gerade in besonders warmen oder kühlen Regionen mit den Ressourcen arbeitet, die euch kostenlos zur Verfügung stehen. Das heißt zum Beispiel Sonne und Schatten gezielt einzusetzen, um angenehme Temperaturen im Camper zu begünstigen. Bei hochsommerlichen Temperaturen solltet ihr darauf achten, dass ihr euch einen möglichst schattigen Platz unter einem Baum sucht oder so parkt, dass euch die Sonne zumindest erst abends trifft. In kühleren Regionen macht hingegen ein sonniger Platz Sinn, bei dem sich das Innere des Wohnmobils etwas aufwärmen kann und ihr so Treibstoff für die Standheizung spart.
Möchtet ihr lieber ruhig reisen, solltet ihr zum Beispiel einen Platz zwischen zwei Familien eher meiden. Wiederum kann es für Reisende mit Kindern von Vorteil sein, einen Standplatz neben anderen Familien zu wählen. Eure Kinder können so nach Herzenslust neue Freundschaften schließen, ohne zuerst über Zufahrtsstraßen oder andere Stellflächen zu laufen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Campingreisende mit Haustieren. Rückt euren Nachbarn außerdem nicht zu sehr auf die Pelle. Haltet genügend Abstand und achtet darauf, dass ihr auch noch bei ausgefahrener Markise nicht über eure Parzellengrenze hinaus Platz in Anspruch nehmt.
Neben der Wahl eures optimalen Stellplatzes gilt es zudem, auf ein harmonisches Miteinander zu achten. Schließlich wollen all eure Nachbarinnen und Nachbarn genauso wie ihr eine schöne Zeit genießen. Und ein stressfreier Aufenthalt gehört zu einem perfekten Stellplatz dazu. Dabei unterscheiden sich die Verhaltensregeln auf Camping- und Wohnmobilstellplätzen sowie beim Wildcamping nicht sonderlich stark voneinander. Da jedoch Wohnmobilstellplätze ähnlich wie beim Freistehen das Campingverhalten, also das Ausfahren der Markise, das Ausrollen eines Teppichs samt Campingstühlen und Grill meist deutlich einschränken, solltet ihr auf alle Fälle einen Blick auf die Platzordnung werfen, um Konflikte zu vermeiden.
Abstand halten und Naturschutz
Neben der Wahrung von Ruhezeiten gilt auch, kein Verhalten an den Tag zu legen, das eure Mitmenschen stören könnte. Das beinhaltet zum Beispiel, dass ihr die Parzellen benachbarter Wohnmobilreisender respektiert und diese nicht als Abkürzung nutzt. Beim Einparken solltet ihr daher auf genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen achten. Nach Möglichkeit solltet ihr mindestens drei Meter Abstand zum benachbarten Camper einhalten. Da Reisemobilstellplätze oft deutlich weniger Platz zur Verfügung stellen, müsst ihr auf diesen gegebenenfalls anders rangieren.
Auf manchen Plätzen ist das Grillen mit Feuer nicht gestattet, was zudem auch eure Nachbarinnen und Nachbarn stören könnte. Auch beim Wildcampen solltet ihr immer auf die Nutzung von Feuer verzichten und bei Bedarf auf einen Elektrogrill zurückgreifen. Die kürzere Aufenthaltsdauer auf Wohnmobilstellplätzen und beim Freistehen sorgt zudem dafür, dass sich die Gesichter auf den benachbarten Parzellen häufiger ändern. Dennoch gilt, dass ein freundliches Hallo zum guten Ton gehört. Wenn ihr seht, dass eine helfende Hand beim Ein- oder Ausparken benötigt wird, wird diese zudem oft gerne angenommen.
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