Reiseplanung

Vor dem inneren Auge sieht der perfekte Urlaub für jede Person wohl anders aus. Kein Wunder also, dass es schier unendliche Möglichkeiten gibt, die freien Tage fernab der Heimat zu verbringen. Wer allerdings im Urlaub auf Freiheit und Spontanität setzt, wird wohl meist auf einen fahrbaren Unterbau nicht verzichten wollen. Schließlich wird man die unendlichen Weiten Schwedens, die abgelegenen Küsten Islands oder die hohen Gipfel der Rocky Mountains nicht mit der öffentlichen Buslinie erreichen.
Jedes Reisegefährt hat seine individuellen Vor- und Nachteile, die erfahrene Roadtripfans sicherlich schon kennen. Ob klein und wendig oder mit ganz viel Luxus, die Auswahl auf dem Mietwagen-, Wohnmobil- und Wohnwagenmarkt ist riesig. Bevor ihr euren nächsten Roadtrip bucht, solltet ihr euch überlegen, welche Anforderungen ihr an euren Urlaub stellt, zum Beispiel:
Das meistgenutzte Fahrzeug für den Urlaub ist immer noch der Pkw. Viele Straßen und Parkplätze sind für kleine und wendigere Autos ausgelegt, sodass ihr mit einem Mietwagen oft keine Probleme haben solltet, euer Ziel zu erreichen. Gewöhnlich ist die Miete für einen normalen Kompakt- oder Mittelklassewagen deutlich geringer als für ein Wohnmobil. Auch der Spritverbrauch wird hier niedriger liegen und für euch weniger Kosten verursachen.
Flexibilität schlägt Platz
Bevor ihr euch für oder gegen einen Mietwagen für den nächsten Roadtrip entscheidet, solltet ihr euch darüber Gedanken machen, wie viele Personen auf Reisen gehen werden und wohin das ganze Gepäck soll. Bei vier belegten Sitzplätzen plus Koffer und möglicherweise auch einem Zelt kann es schnell eng werden. Möchtet ihr nicht regelmäßig Essen gehen, sollte neben einem Campingkocher und einer Kühlbox auch noch ausreichend Proviant im Auto Platz finden. Alternativ könnt ihr natürlich auch in Hotels übernachten, was euer Reisekonto allerdings mehr strapazieren wird.
Seid ihr aber erst einmal an eurem vorübergehenden Zielort angekommen und habt ausgepackt, werdet ihr spätestens dann die Vorteile eines Mietwagens auskosten können. Gerade bei längeren Aufenthalten an einem Ort seid ihr in eurer Tagesplanung mit einem Pkw deutlich flexibler als mit einem Wohnmobil. Egal ob Hotel oder Zelt: Wohnt ihr nicht in eurem Auto, müsst ihr auch nicht jedes Mal alles abbauen und fest verzurren, bevor ihr einen Tagesausflug machen wollt oder nur mal schnell zum Supermarkt fahrt.
Wer noch nie in einem großen Camper saß oder generell unsicherer auf der Straße unterwegs ist, wird sich auch deutlich schneller mit einem Mietwagen anfreunden können. Gerade in unbekanntem Terrain setzt man doch lieber auf Vertrautes.
Mietwagen zum Camping: Vor- und Nachteile
Heute bei Wellenrauschen am Meer aufwachen und morgen die ersten Sonnenstrahlen über den Berggipfeln genießen? Camping im Wohnmobil ist Freiheit pur. Vor allem in Ländern, die das Freistehen erlauben, genießt ihr jeden Tag einen neuen Ausblick oder bleibt einfach dort, wo es euch gefällt. Schlechtes Wetter gibt es selten, denn ihr fahrt einfach dorthin, wo die Sonne scheint.
Wer auf teure Hotelübernachtungen verzichten will, ist mit einem Wohnmobil deutlich günstiger unterwegs. Auch in Regionen, die Wildcamping untersagen, finden sich nämlich zahlreiche Optionen, mit eurem Wohnmobil naturnah und preiswert zu übernachten. Ob ausgewiesene Wohnmobilstellflächen oder Campingplätze, Möglichkeiten gibt es viele. Campingplätze müssen je nach Region und Ferienzeit oft auch nicht lange im Voraus reserviert werden, sodass ein Anruf ein bis zwei Tage vor eurer Ankunft genügen sollte.
Wie auch bei der Buchung eines Mietwagens solltet ihr euch im Voraus überlegen, wie viele Sitz- und Schlafplätze ihr benötigt und was ihr alles mitnehmen müsst. Außerdem spielt die Art der Übernachtung eine große Rolle. Seid ihr eher auf Campingplätzen unterwegs? Oder reist ihr durch die Wildnis Neuseelands und braucht demzufolge eine vollständige Sanitäreinrichtung? Folgende Kategorien stehen euch zur Verfügung:
Die Ausstattung der Wohnmobile ist nicht nur abhängig von deren Bauart. In allen Wohnmobilgruppen findet ihr Fahrzeuge mit oder ohne Anhängerkupplung oder Markise. Zusatzzimmer wie Sanitäreinrichtungen sind oft an die Größe der Fahrzeuge gebunden, sodass es in kleinen Campern eher selten ein richtiges Badezimmer gibt. Je größer das Mobil ist, umso mehr Platz bietet es selbstverständlich. Dabei solltet ihr aber nicht nur an zusätzliche Schlafplätze denken, sondern auch an Aufenthaltsbereiche. Reist ihr im Winter oder rechnet mit viel Regen, bieten sich Fahrzeuge mit einer Sitzgruppe eher an.
Wenn ihr ein wendiges Fahrzeug sucht, oft auf Campingplätzen übernachtet und euren Urlaub in den Sommermonaten plant, dann sind Campervans eine gute Wahl für euch. Die Fahrzeuge sind für zwei bis vier Personen geeignet und meistens nicht länger als sechseinhalb Meter. Man unterscheidet zwischen kleineren Campervans, die in Kombination mit einem Aufstelldach etwas mehr Platz bieten, oder aber ausgebauten Kastenwagen, die zum Teil bereits über ein kleines Badabteil verfügen. Aufgrund der kompakten Bauweise seid ihr hier aber auf gutes Wetter angewiesen, denn einen Aufenthaltsbereich bieten die kleinen Reisemobile eher selten. Vor allem in Campervans mangelt es je nach Art des Aufstelldaches oft bereits an der Stehhöhe.
Campervan für den Urlaub: Vor- und Nachteile
Auf bis zu acht Metern bieten Wohnmobile deutlich mehr Annehmlichkeiten und eignen sich für die ganze Familie. Maximal sechs Personen finden hier deutlich mehr Stauraum vor als im Campingbus. Erkennen könnt ihr die Fahrzeuge an ihrem Anbau über der Fahrerkabine, die zum Wohnraum hin abtrennbar ist. Diese Nische wird als Alkoven bezeichnet und verfügt über ein festverbautes Bett. Durch den Alkoven bietet diese Art Wohnmobil eine angenehme Raumhöhe und mehr Platz für Küche, Bad und Stauraum. Meist befindet sich im hinteren Teil des Fahrzeugs ein zusätzliches festes Bett. Für weitere Schlafplätze kann die Sitzgruppe bei Bedarf oftmals zu einer Liegefläche umgeklappt werden.
Alkoven für den Campingtrip: Vor- und Nachteile
Der Name dieser Wohnmobile leitet sich von den zur Sitzgruppe gehörenden Frontsitze ab. Diese verfügen nämlich über eine Drehfunktion und lassen sich somit zum Wohnraum hin ausrichten. Damit ist die Frontkabine im Gegensatz zum Alkovenmodell nicht vollständig abgetrennt, sondern teilweise integriert. Der fehlende Alkoven wird durch ein fest verbautes Bett im hinteren Teil des Fahrzeugs ersetzt. In manchen Modellen kann es auch als Hubbett verbaut worden sein, welches sich oft über dem Wohnbereich befindet und zur Nutzung abgesenkt wird. Fahrzeuge mit Hubbett erkennt ihr an ihrem gewölbten Dach.
Vor- und Nachteile teilintegrierter Wohnmobile
Das Juwel aller Campingfahrzeuge bietet die Extraportion Annehmlichkeit. Im Gegensatz zum teilintegrierten Wohnmobil geht das Fahrerhaus hier fließend in den Wohnraum über. Die großflächige Frontscheibe lässt dabei viel Licht ins Innere. Obwohl integrierte Wohnmobile mit ihren durchschnittlich maximal neun Metern nicht viel größer sind als andere Camper, bieten sie aufgrund ihrer markanten Bauweise ein deutlich großzügigeres Raumgefühl. Auffallend ist, dass diese Fahrzeuge oft keine Vordertüren besitzen und der Zugang über den Wohnraum erfolgt.
Vor- und Nachteile vollintegrierter Wohnmobile
Obwohl der Urlaub in integrierten Wohnmobilen bereits als extravaganteste Form des Campens gilt, gibt es wie überall kaum Grenzen nach oben. Sogenannte Luxusliner warten mit noch etwas mehr Komfort auf, als es die ohnehin schon umfangreich ausgestatteten Integrierten bieten. Ihre Größe steht denen von Lkw oft in nichts nach und bietet je nach Modell sogar eine mobile Garage im Heck, sodass ein kleiner Pkw oder mehrere Motorräder problemlos Platz finden. Ausfahrbare Seitenwände, sogenannte Slide-Outs, sorgen zudem für mehr Wohnfläche. Die Räume erinnern eher an gehobene Hotelzimmer und versprechen höchsten Komfort.
All der Luxus hat aber auch einige Nachteile: Aufgrund der Ausstattung wiegen diese Mobile oft sogar über 7,5 Tonnen und benötigen damit die Fahrerlaubnis C, also den großen Lkw-Führerschein. Auch kleine Straßen oder enge Serpentinen sind mit dieser Klasse eher nicht befahrbar.
Ihr wollte die Annehmlichkeiten eines großen Wohnbereichs genießen und trotzdem flexibel bleiben? Dann ist vermutlich eine Kombination aus Wohnwagen und Mietwagen etwas für euch. Reist ihr mit Wohnwagen, auch Caravan genannt, von Zeltplatz zu Zeltplatz, könnt ihr diesen einfach abstellen und entspannt die Gegend erkunden. So müsst ihr nicht vor jedem Start euer Hab und Gut verpacken, aber auch nicht auf ein Bett und das individuelle Reisegefühl verzichten. Das spart euch Zeit, die ihr viel besser in eure Abenteuer investieren könnt.
Darauf müsst ihr bei Reisen mit dem Wohnwagen achten
Habt ihr nur den klassischen Führerschein der Kategorie B, so könnt ihr damit trotzdem problemlos einen kleinen Wohnwagen fahren, solange die Gesamtmasse aus Fahrzeug und Anhänger das Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen nicht übersteigt. Wollt ihr mit der gesamten Familie verreisen, wird es in einem kleinen Wohnwagen schnell eng. Mit wenig Geld könnt ihr euren Führerschein aber aufstocken, sodass ihr mit der Fahrerlaubnis B96 und BE auch größere Anhänger ziehen dürft.
Fahren mit großem Anhänger ist ungewohnt, daher kann es vor allem für Wohnwagenneulinge etwas dauern, bis ihr euch an euer Gespann gewöhnt habt. Außerdem gelten für Wohnwagen häufig strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen, sodass ihr mehr Zeit für eure Strecken einplanen müsst. Ähnlich wie große Wohnmobile habt ihr hier auch den Nachteil, dass nicht alle Straßen für euch passierbar sind. Enge Kurven und schmale Wege könnt ihr teilweise erst befahren, nachdem ihr euren Wohnwagen abgestellt habt.
Vor- und Nachteile eines Wohnwagens
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