Frau im Camper bei Sonnenuntergang

Allein im Camper reisen: So klappt es

Reisehungrig, aber niemanden, der mit euch zusammen ins Wohnmobil steigt? Ihr möchtet lieber flexibel unterwegs sein, mit ganz viel Zeit für euch und eure Gedanken? Rund 13 Millionen Deutsche gehen am liebsten im Urlaub campen, doch nicht alle davon reisen in Gruppen. Was ihr für euren ersten Solo-Campingtrip wissen müsst und welche Tipps ihr bei eurem nächsten Roadtrip noch ausprobieren könnt, erfahrt ihr hier.


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Warum ihr allein campen solltet

Die Vorteile des Solo-Campings
Man neben Dachzelt-Camper

Camping ist gut für die Psyche und den Körper: Ihr seid aktiver, bewegt euch in der Natur und die frische Luft verbessert die Schlafqualität. Zudem brecht ihr aus alltäglichen Routinen aus und entdeckt Neues direkt vor der Wohnmobiltür. Wer alleine reist, ist deutlich flexibler in der Tagesplanung und kann sich so spontan auf neue Abenteuer einlassen. Ihr seid zudem für Einheimische nahbarer, was euch neuen Kulturen und Menschen näherbringt. Außerdem werdet ihr Grenzen und Ängste überwinden müssen: Finde ich einen sicheren Stellplatz? Was ist, wenn am Camper etwas kaputtgeht? Wer unterstützt mich, sollte ich während der Reise krank werden?


Wohnmobil auf Straße vor Bergsee

Selbstverständlich wird euch auf eurem Roadtrip die eine oder andere Herausforderung erwarten, die euch eine Begleitung herbeisehnen lässt. Ihr werdet aber schnell merken, dass ihr die meisten Situationen auch allein lösen könnt und mehr draufhabt, als ihr euch zugetraut hattet. Solo-Reisen sind daher ein wahrer Boost für euer Selbstvertrauen. Wenn eure erste Reise allein mit dem Camper nun auch euer erster Urlaub mit dem Wohnmobil ist, findet ihr in unserem passenden Reisewelt-Artikel weitere spannende Tipps.


 Allein ist nicht einsam
Frau vor Wohnmobilfenster

Ihr habt Zeit für eure Gedanken, könnt reflektieren und über euren Alltag nachdenken. Ihr erlebt die Welt vor euren Fenstern bewusster und achtet mehr auf eure Umwelt. Habt ihr Probleme, die ihr nicht allein lösen könnt, helfen euch Gleichgesinnte meist weiter. Camping kann eine sehr soziale Art des Reisens sein, bei der ihr dennoch die Möglichkeit habt, euch jederzeit in eure eigene Welt zurückziehen zu können. Ganz nach euren eigenen Bedürfnissen.

  • Reisen in der eigenen Geschwindigkeit
  • Offener für neue Bekanntschaften und Kulturen
  • Weniger Verpflichtungen, mehr Spontanität

Tipp der Autorin
Katrin Schwurack
Katrin Schwurack CHECK24 Reise-Redaktion
Auch wenn es mir anfangs schwerfiel, mit Fremden ins Gespräch zu kommen: Beim Campen passiert das fast von selbst. Wenn ihr euch dennoch einmal unsicher seid, bittet ältere Paare um Unterstützung. So wurde ich schon mehrmals von pensionierten Camperpaaren zeitweise adoptiert. Man teilt Anekdoten, die Wäscheleine oder bekommt spannende Tipps rund ums Wohnmobil – und nicht selten sieht man sich auf dem nächsten Campingplatz wieder. So begleitete mich kurze Zeit lang ein südfranzösisches Ehepaar während meiner letzten Dolomiten-Reise.

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Fahrzeugwahl

Das richtige Wohnmobil für Alleinreisende
Wohnmobil bei Sonnenuntergang auf Wiese

Ihr wisst, dass ihr eure nächste Reise allein mit dem Wohnmobil antreten werdet – aber das passende Fahrzeug fehlt noch? Grundsätzlich solltet ihr darauf achten, dass das Wohnmobil euren Ansprüchen entspricht und für die Region geeignet ist, in der ihr unterwegs seid. Wählt am besten einen Camper, der euch einen unkomplizierten Wechsel zwischen Fahrerkabine und Wohnraum ermöglicht, ohne dass ihr das Wohnmobil erst verlassen müsst. Somit seid ihr in Notsituationen sicher im Camper und könnt einen Stellplatz schnell verlassen.


Darauf gilt es bei der Wohnmobilwahl noch zu achten:

  • Wendigkeit: Kleinere Campevans sind wendiger und ähneln im Fahrgefühl eher großen Pkw.
  • Größe: Wohnmobile mit großem Aufenthaltsbereich eignen sich für kühle oder regenreiche Gebiete.
  • Stauraum: Wer mit viel Gepäck oder Sportausrüstung verreist, sollte eher größere Modelle wählen.
  • Zusatzausstattungen: Vor der Wahl von Zusatzausstattungen abwägen, ob diese allein erreicht und bedient werden können.

Erfahrt in unserem Reisewelt-Artikel weitere nützliche Tipps zu den einzelnen Campermodellen.

Unsere Camper-Modelle im Überblick:


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Reiseziele

Welche Länder sich für Alleinreisende eignen
Wohnmobil fährt durch Herbstwald

Grundsätzlich gehört in die Tourenplanung eures Solo-Roadtrips die gleiche Vorbereitung wie für jede andere Reise, die ihr allein antretet. Zu Beginn solltet ihr euch über euer Reiseziel, dessen Kultur und wichtige Gesetze informieren. Somit wisst ihr bereits, welche Länder für eure Reise in Frage kommen und welche nicht. Worauf ihr bei der Wahl eures Reiseziels genau achten solltet, erfahrt ihr in unserem passenden Reisewelt-Artikel. Generell sind Reisen mit dem Wohnmobil innerhalb Europas eher weniger problematisch. Aber auch darüber hinaus erwarten euch viele sichere Reiseziele. In diesen Ländern seid ihr bei eurem ersten Roadtrip allein besonders gut aufgehoben:

Reiseziele für alleinreisende Frauen

Frau am Laptop

Wenn ihr als Frau allein verreisen möchtet, macht ihr euch womöglich über viele Aspekte und Sicherheitsfragen Gedanken. Dennoch lohnt sich auch in diesem Fall eine Reise mit dem Camper. Erfahrt in unserem Reisewelt-Artikel, worauf es bei der Reiseplanung für alleinreisende Frauen ankommt. Wählt für eure erste Solo-Reise ein Land mit einer euch bekannten Kultur, in dem ihr euch sicher zu bewegen wisst. Darüber hinaus könnt ihr euch zu Beginn an Campingplätze mit positiven Bewertungen halten, welche mehr Sicherheit versprechen als Übernachtungen im Freien.


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Tipps für Alleinreisende

Was euch den ersten Solo-Roadtrip erleichtert

Eure Vorbereitung auf euren Solo-Roadtrip unterscheidet sich nicht großartig von einer Reise mit Freunden oder Freundinnen. Eure Packliste für den Camper sieht ähnlich aus und auch an eine ausreichend bestückte Reiseapotheke solltet ihr denken. Dennoch gibt es einige Kniffe, die euch eine Solo-Reise mit dem Camper vereinfachen und eurem Sicherheitsgefühl etwas auf die Sprünge helfen können.


Giuliano Santangelo_CamperExperte
Giuliano Santangelo CHECK24 Reise-Redaktion
CHECK24-Campingexperte Giuliano rät:
Um wichtige Personen während eurer Reise mit aktuellen Informationen zu versorgen, lohnt es sich, eine WhatsApp-Gruppe oder Ähnliches als Reiseblog anzulegen. Somit wissen im Notfall mehrere Personen Bescheid, in welcher Region ihr euch gerade aufhaltet oder ob ihr von eurer Wanderung wieder gut zum Camper zurückgefunden habt. Lasst euren Standort am besten dauerhaft für die Gruppe an und achtet darauf, nur Personen einzuladen, die zuverlässig und vertrauenswürdig sind.

Camper kennenlernen

Vor dem Start eines jeden Roadtrips solltet ihr euch mit eurem Mietfahrzeug auskennen. Dazu könnt ihr andere Personen aus eurem Umfeld um Hilfe bitten, die euch beispielsweise dabei unterstützen, mit dem Wohnmobil einparken zu lernen, die Gasflasche zu wechseln oder Auffahrkeile zu nutzen.

Notrufnummern recherchieren

Sammelt vor eurer Reise alle wichtigen Notrufnummern der einzelnen Länder eures Roadtrips, damit ihr sie im Falle eines Falles auch bei schlechtem Mobilfunkempfang schnell griffbereit habt. Verstaut diese Sammlung auf mehreren Zetteln an mehreren Plätzen in eurem Wohnmobil und vielleicht auch in der Hülle eures Handys.

Notfallkontakte bereitlegen

Sammelt alle wichtigen Notfallkontakte vertrauter Personen auf mehreren Zetteln, die ihr einmal hinter der Sonnenblende, in eurem Portemonnaie oder an weiteren schnell auffindbaren Orten aufbewahrt. Achtet darauf, die Zettel mindestens auf Englisch, bestenfalls jedoch in der Landessprache eures Reiseziels zu verfassen.

Hundemaulkorb sichtbar verstauen

Wenn ihr nicht eh schon einen großen Hund dabei habt, besorgt euch idealerweise bei Freunden oder auf einschlägigen Gebrauchtwarenseiten eine gut genutzte dicke Hundeleine oder einen großen Maulkorb. Im Gegensatz zu neuen Utensilien wirken diese eher so, als hättet ihr wirklich eine laute Alarmanlage auf vier Beinen im Camper.

Social Media verzögert nutzen

So verlockend es auch sein mag, den schicken Standort direkt in euren Storys zu teilen: Wartet! Vor allem, wenn euer Profil öffentlich einsehbar ist und aus dem Beitrag klar wird, wo ihr euch befindet. Postet spezifischen Content immer erst, wenn ihr den Ort seit mindestens einem Tag verlassen habt und nicht mehr in der Region unterwegs seid.

Anfangs bedeckt halten

Wenn ihr alleine reist, dann solltet ihr eure Umgebung noch besser im Auge behalten. Dazu zählt etwa, dass ihr fremden Personen nicht direkt sagt, dass ihr allein reist, aber auch, dass ihr euren nächsten Stellplatz bestenfalls bei Tag sucht. Parkt zudem so, dass ihr im Notfall schnell wegfahren könnt, ohne vorher umständlich wenden zu müssen.

Tankfüllung und Pannen

Eine Panne oder leere Tankfüllung mitten im Nirgendwo ist eine Horrorvorstellung für jeden Campingfan. Zumindest Letzteres könnt ihr jedoch gut vermeiden, indem ihr jederzeit auf einen nahezu vollen Tank achtet. Für Pannen bieten sich spezielle Schutzbriefe eurer Versicherung an, um international schnell Hilfe zu bekommen.

Momente des Zweifelns

Irgendwann werdet ihr euch vielleicht Dinge nicht zutrauen oder aus Einsamkeit mit dem frühzeitigen Ende eurer Reise liebäugeln. Es empfiehlt sich, euch darauf vorzubereiten und Strategien zu suchen, um eure Stimmung aufzuhellen und euer Selbstvertrauen zu unterstützen. Eine Playlist mit euren Lieblingssongs kann in so einer Situation helfen. Alles rund ums Thema mentale Gesundheit findet ihr in unserem passenden Reisewelt-Artikel.


Tipp der Autorin
Katrin Schwurack
Katrin Schwurack CHECK24 Reise-Redaktion
Wer sich trotz bester Vorbereitung immer noch unsicher in Hinblick auf die anstehende Camperreise fühlt, kann sich in örtlichen Selbstverteidigungszentren nach Kursen erkundigen. Seitdem ich regelmäßig Krav Maga-Kurse besuchte, fühle ich mich auf Reisen deutlich sicherer. Auch absolut unabdingbar ist es, bei Campingreisen auf euer Bauchgefühl zu hören. Ist euch eine Gruppe Menschen oder ein Stellplatz suspekt: Fahrt weg und sucht einen neuen Platz in einiger Entfernung. Der Mehraufwand ist es allemal wert.

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Solo-Camping mit Haustier

Worauf es bei Roadtrips mit Tier ankommt
Frau und Hund in Dünen© Kristin Berthelmann

Wer alleine mit Hund unterwegs ist, sieht sich jedoch vor weiteren Herausforderungen – vor allem bei Reisen in wärmere Regionen. Was es allgemein bei Reisen mit dem eigenen Vierbeiner im Wohnmobil zu beachten gibt, erfahrt ihr in unserem Reisewelt-Artikel über Roadtrips mit Hund. Solltet ihr euer Tier doch einmal allein im Wohnmobil zurücklassen müssen, achtet darauf, dass ihr möglichst frühe oder späte Tageszeiten wählt, in denen es im Camper vergleichsweise kühl bleibt. Auch eine ausreichende Luftzufuhr sollte währenddessen gewährleistet werden. Aber seid gewarnt: Die Chancen sind hoch, dass ihr und euer Hund nach der Reise noch mehr aneinander hängt.


schlafender Hund vor Wohnmobil

Hierauf solltet ihr unbedingt bei der Planung eurer Reise achten:

  • Wählt Reiseziele, die klimatisch für euren Hund geeignet sind.
  • Habt alle wichtigen geforderten Dokumente für Grenzkontrollen griffbereit.
  • Packt eine passende Reiseapotheke für euren Hund ein.
  • Übernachtet bevorzugt auf hundefreundlichen Campingplätzen.

Fazit
Wer allein auf Campingreise gehen möchte, sollte im Vorfeld jedmögliche Situation bedacht und sich auf alle Eventualitäten vorbereitet haben. Von Vorteil ist es außerdem, wenn ihr euch bereits vor der Reise mit eurem Wohnmobil vertraut macht und hierbei befreundete Personen um Unterstützung bittet. Somit seid ihr dann auf eurem Roadtrip deutlich sicherer unterwegs und gewappnet für den Gasflaschenwechsel oder die Stellplatzsuche. Allein mit dem Camper zu verreisen kann zu Beginn beängstigend wirken. Aber die meisten Probleme sind deutlich einfacher zu lösen als gedacht und am Ende kehrt ihr mit mehr Selbstvertrauen und jeder Menge Geschichten heim.

Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.

Wer schreibt hier?

Katrin Schwurack
Katrin Schwurack

Stellt euch vor, wie die Abendsonne hinter den Berggipfeln sinkt und den Himmel in eine sanfte Palette aus Rosa und Türkis färbt. Na, Fernweh? Am liebsten reise ich im Camper mit Hund und Kamera im Gepäck in den Norden. Doch mein Ziel ist es, von überall auf der Welt einmal den Sonnenuntergang gesehen zu haben. Ich freue mich, euch als Teil der CHECK24-Redaktion mit meinen Reisetipps und Blogartikeln ein Lächeln ins Gesicht und Fernweh ins Herz zu zaubern.